Während wir auf das Privileg des Feldtrompeters ein Schwert zu führen verzichten, tragen wir dem damals von anderen Musikern und Soldaten abweichenden Erscheinungsbild mit unseren Kostümen heute voll Rechnung. Die Gewänder sind von bestem Tuch, farbenfroh, aufwendig und individuell. An den Fanfaren hängen wertvolle, bestickte Wimpel und von den fein gearbeiteten, mit Bändern und Kordeln verzierten Baretten wehen bunte Straußenfedern.
1623 bildete sich die „Cameradschaft der Feldtrompeter und Heerpauker“ die, typisch für eine Zunft, strenge Regeln aufstellte und mit Härte und Disziplin über deren Einhaltung wachte. In der Tradition dieser Zunft sehen sich einige der heute bestehenden Fanfarenverbände.
Auch ohne einem Verband anzugehören spielen wir ausschließlich Naturtrompeten, Es-Naturfanfaren, in vier Stimmen in der Naturtonreihe, wobei alle Töne durch die Lippenstellung erzeugt werden. Genau wie Ventilinstrumente, werden bei uns auch Nebeninstrumente (Hörner u. a.) nie einen Platz haben.
Das Repertoire unserer ca. 50-köpfigen Bläsergruppe ist vielseitig und umfasst derzeit etwa 30 Fanfarenmärsche und Konzertstücke namhafter Komponisten altdeutscher Fanfarenmusik sowie aus eigener Feder, wobei wir uns überwiegend auch von der in der Naturfanfarenzugszene weit verbreiteten Wiedergabe von Motiven aus der klassischen Populärmusik fernhalten. Lateinamerikanische Rhythmen und zeitgenössische Stimmungsmusik werden bei uns vergeblich gesucht. Wir sind Feldtrompeter in der militärischen Tradition der Landsknechte, weshalb wir das immer weiter um sich greifende Hüftwackeln und Tanzen – zumindest während der Auftritte – gerne andere überlassen.