An zwei Wochenenden in jeden zweiten Jahr verwandelt sich die Neuburger Altstadt in ihr Historisches Gewand.
Das Fest startete traditionell mit der Ankunft der Steckenreiter-Kinder an der Post-Treppe. Melanie Fetsch, Anna Bachhofer, Peter Klarwein, Bruno Lignon und Manfred Birkmeier durften ebenfalls auf den Zillen die Donau hinab fahren. Der restliche Zug formierte sich derweil schon am Donaukai und spielte den Booten entgegen. Nach den eröffnenden Worten von „Ottheinrich“ und „Philipp“, die ebenfalls von den Steckenreiter-Kindern dargestellt werden, setzte sich der Zug Richtung Altstadt in Bewegung. Vorbei an den Tausenden Besuchern, die schon sehnsüchtig auf die zwei Wochenenden warteten, marschierten wir in den Schlosshof, in dem unser Oberbürgermeister Bernhard Gmehling das Fest eröffnete und der Steckenreiter-Tanz zum ersten Mal im Jahr 2019 aufgeführt wurde.
Am Samstagvormittag trafen dann unsere Freunde aus Teningen und Gernlinden ein. Gemeinsam mit der italienischen Fahnengruppe aus Scarperia die bereits zum Einzug am Freitag in Neuburg waren, fand eine große Begrüßung in der Burgwehr statt. Dabei konnte jede Gruppe schon kurz ihr können unter Beweis stellen. Nach einer kurzen Stellprobe für das abendliche Konzert zogen alle Gruppen zur Markteröffnung durch das Fest.
Um 19:30 Uhr begann das Konzert der Fanfarenzüge, auf das alle Gruppe schon hin fieberten. Eindrucksvoll war dabei wieder mal das Zusammenspiel aller Beteiligten, bei dem unser Schloßfestmarsch wieder gegeben wurde. Anschließend zogen alle Fahnen, Trommler und Bläser gemeinsam eine Runde durch die Neuburger Altstadt und wieder zurück in die Burgwehr. Der gelungene Auftritt wurde natürlich ausgiebig gefeiert.
Nach dem morgendlichen Frühstück und der Markteröffnung kamen alle Fanfarenzüge auch schon wieder zur Verabschiedung zusammen. Für unsere Mitglieder war der Sonntag dann eher ruhig und man hatte auch mal Zeit über das Fest zu gehen und alles etwas zu genießen.
Am zweiten Freitag machten wir traditionell unsere Lokalrunde, bei der wir allen befreundeten Gruppen oder auch Ständen ein Ständchen spielen. Angefangen wurde die Runde bei der Stadtwache, den wir noch mal Danke für die Hilfe bei unserem Jubiläumskonzert im vergangenen Jahr sagen wollten. Nachdem die Einsatzgruppe an der Hauptwache uns schon erwartet hatte, waren sie bereits bestens vorbereitet und begrüßten uns mit frisch gezapften Bier. Danach ging es weiter zu den Landsknechten, den Burgfunken und den „Da Vincis“ des Jagdgeschwaders 74. Auf dem Balkon des Rathauses konnten wir, zwar sehr beengt aber trotzdem lautstark bejubelt, die Delegationen unserer Partnerstädte begrüßen. Bei der Kellenschänke spielten dann die Trommler ihren „Grazy“, was nicht nur bei den Kellenchefs, Kalle und Junior, zu tosendem Applaus und spontanen Tanzeinlagen führte. Und um das ganze noch zu steigern, stürmten die Trommler samt Instrument das Karussell des BSV’s. Der nächste Halt war „Ottheinrichs fröhliches Gesinde“ bei den wir uns ebenfalls für die Unterstützung an unserem Konzert bedanken wollten. Eine flüssige und eine kulinarische Stärkung bekamen wir dann noch in der Kerkerschänke und dem Schinkenschlawutzen Stand bis wir dann zum Schluss noch am Hofgarten spielten.
Der Samstag begann wieder mit der Begrüßung der Fanfarenzüge aus Heidelberg und Waldkirch bzw. der Fahnenschwinger-Gruppe aus Sansepolcro mit den wir auch eine Runde durch die Altstadt zogen, um den Markt zu eröffnen.
Da wir „Ventus Laminarum“ stellvertretend für die Stadtkapelle am Freitag nicht mehr angetroffen haben, holten wir das Ständchen am Samstagnachmittag nach. Als Schloßfest Nachbarschaft war der Weg von der Burgwehr nur ein Katzensprung. Nach dem unser ganzer Zug nun schon da war, liesen sich die vier Trommlern und vier Businen-Bläser es sich nicht nehmen auch noch ein Stück zum Besten zu geben.
Auch am zweiten Samstag gab es wieder ein Konzert der Fanfarenzüge. Obwohl es für uns mittlerweile eigentlich zur Routine gehören sollte, allein weil wir bereits am vergangenen Samstag schon das Standkonzert gespielt hatten, ist ein Auftritt vor heimischem Publikum immer wieder eine neue Herausforderung – „Man möchte sich vor Familie und Freunden natürlich von seiner besten Seite zeigen“. Doch trotz aller Aufregung war auch dieses Standkonzert ein voller Erfolg. Und auch dieses Wochenende gab es im Anschluss den gemeinsamen Umzug durch die Altstadt. Ein Spektakel das Jung und Alt aufs neue zum Staunen brachte.
Am Sonntag hieß es dann schon „Auf Wiedersehen“ für unsere Gäste aus Heidelberg, Waldkirch und Sansepolcro. Doch das Wiedersehen lässt nicht lange auf sich warten, da wir uns schon im September auf den Weg nach Italien machen und auch zum Heidelberger Herbst wird eine kleine Delegation reisen.
Am Nachmittag bekamen wir, aber auch alle Gäste der Burgwehr, einen Besuch von „Ottheinrichs fröhliches Gesinde“ die mit Tanz und Musik für Kurzweil sorgten. Beim Tanz wurden dann auch gleich, zur Freude aller anderen, ein Teil unsere Mitglieder mit einbezogen.
Beim Abschlussessen liesen wir die zwei Wochenenden noch einmal Revue passieren lassen. Treu nach dem Motto – nach dem Schloßfest ist vor dem Schloßfest.
Niklas Mergel, Matthias Schwark, Laura Minucci, die Bärtige Fotofee und Sebastian Hofmann für die Bild- und Tonaufnahmen.