Philipp von Pfalz-Neuburg wurde am 12. November 1503 in Neuburg an der Donau geboren. Er war der jüngere Bruder von Ottheinrich und stammte aus dem Hause Wittelsbach, einer der einflussreichsten Adelsfamilien des Heiligen Römischen Reiches. Seine Eltern waren Ruprecht von der Pfalz, Herzog von Bayern, und Elisabeth von Bayern-Landshut.
Philipps frühe Jahre waren geprägt von den politischen Unruhen und dynastischen Kämpfen, die das Reich zu jener Zeit durchzogen. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1504, als Philipp erst ein Jahr alt war, übernahm seine Mutter die Regentschaft. Seine Kindheit und Jugend standen daher unter der Vormundschaft seiner Mutter und später unter der seines älteren Bruders Ottheinrich, der 1522 die volle Herrschaft übernahm.
Philipp erhielt eine gründliche Ausbildung, die ihn auf seine Rolle als Adeliger und potenzieller Herrscher vorbereiten sollte. Er zeigte früh Interesse an den Wissenschaften und der Politik und unterstützte seinen Bruder Ottheinrich in dessen Bestrebungen, die Herrschaft über die Pfalz-Neuburg zu festigen und auszubauen.
Im Gegensatz zu seinem Bruder Ottheinrich, der ein leidenschaftlicher Anhänger der Reformation war, stand Philipp der lutherischen Bewegung eher neutral gegenüber, was ihm half, diplomatische Beziehungen zu verschiedenen Fürstenhäusern aufrechtzuerhalten. Diese politische Flexibilität erwies sich als Vorteil in den turbulenten Zeiten des Schmalkaldischen Krieges und der religiösen Umwälzungen, die das Reich erfassten.
Philipp war nicht nur ein treuer Unterstützer seines Bruders, sondern auch ein geschickter Verwalter. Er übernahm mehrere administrative Aufgaben innerhalb der Herrschaft und spielte eine Schlüsselrolle bei der Verwaltung der Territorien. Sein politisches Geschick und seine Fähigkeit, Kompromisse einzugehen, halfen dabei, die Stabilität der Pfalz-Neuburg in schwierigen Zeiten zu bewahren.
Philipp von Pfalz-Neuburg blieb unverheiratet und hatte keine Nachkommen. Trotz dieses persönlichen Verzichts widmete er sich intensiv den Belangen seiner Familie und des Hauses Wittelsbach. Seine Loyalität und sein Engagement für die dynastischen Interessen waren unbestreitbar und trugen zur Konsolidierung der Herrschaft bei.
Philipp starb am 4. Juli 1548 in Neuburg an der Donau. Sein Tod war ein schwerer Verlust für Ottheinrich und die gesamte Familie. Obwohl er nie die gleiche historische Bedeutung erlangte wie sein Bruder, bleibt Philipp als eine wichtige Stütze und verlässlicher Partner in Erinnerung, der wesentlich zur Stabilität und zum Erfolg der Pfalz-Neuburg beitrug.
Philipps Leben spiegelt die Herausforderungen und Pflichten wider, die mit seiner Rolle als Mitglied des hohen Adels verbunden waren. Seine Loyalität, sein administratives Talent und sein diplomatisches Geschick machten ihn zu einer bedeutenden Figur in der Geschichte der Wittelsbacher Dynastie. Trotz seines zurückhaltenden und oft im Schatten seines Bruders stehenden Lebens, bleibt Philipp von Pfalz-Neuburg als ein stiller, aber wichtiger Akteur in der politischen und religiösen Landschaft seiner Zeit in Erinnerung.